CEO of Love - Trendbericht 2015

Die Online Dating-Branche heute – die Expertenvorhersagen für morgen

Seit die ersten Onlinedating-Seiten in der Schweiz vor 10 Jahren an den Start gegangen sind, hat sich einiges getan. Längst sind Online-Singlebörsen, -Partnervermittlungen und Flirt-Apps keine Nischenprodukte für schwer vermittelbare Singles mehr. Inzwischen kennt jeder aus dem Freundeskreis Singles, die im Internet auf Partnersuche sind oder Paare, die sich online kennen gelernt haben.  
 
Besonders angesagt war 2014 mobiles Dating. Spätestens als bekannt wurde, dass auch schweizer Athleten bei den olympischen Spielen in Sochi über Tinder anbandelnd, und dass Promis wie der Bachelor Vujo Gavric, Komikerin Stéphanie Berger und das Ex-Model Julia Saner die App nutzen, explodierte die Zahl der schweizer Tinder-User. 
 
Doch ein Jahr später zeichnen sich die nächsten Trends schon ab. Durch gesellschaftliche Veränderungen, technologische Innovationen und den ununterbrochenen Wettbewerb im Onlinedating-Business jagt eine Neuerung die andere – und Singles können jeden Tag eine neue Website oder App testen. Damit die User wissen, welche neuen Produkte sich wirklich lohnen und wie die Partnersuche der Zukunft aussehen könnte, haben wir den CEO of LOVE Trendbericht 2015 erstellt, in dem wir einen Überblick über die aktuellen Onlinedating-Trends bieten. Basierend auf dem Status Quo haben wir Interviews mit 15 Gründern und/oder Geschäftsführern von internationalen Onlinedating-Websites und Flirt-Apps geführt. Die Auswertung der Interviews, zusammen mit Studienergebnissen, Statistiken und Medienanalysen, ergeben ein umfassendes Bild der Partnersuche im Internet im Jahre 2015 – und darüber hinaus.
 

Den kompletten CEO of LOVE Trendbericht 2015 können Sie hier herunter laden: 

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Inhalt:



  1. Einführung
  2. Inmitten der Hookup-Kultur bleibt die Liebe das höchste Ziel

  3. Matching Algorithmen und Daten entscheiden, wer das Online Dating-Spiel gewinnt

  4. Kann die iBeacon Technologie Menschen zusammen bringen?

  5. Wearables können Online Dating wieder sozialer machen

  6. Daten für Dates: Kann Big Data das Matching verbessern und für bessere Beziehungen sorgen?

  7. Die wahren Kosten der kostenlosen Dating-Apps

  8. Frauen diktieren die Online Dating-Trends

  9. Fazit


Eine Übersicht der wichtigsten Themen des Trendberichts:

  • Obwohl vor allem jüngere Singles schnell zur Sache kommen und Flirt-Apps nutzen, um zahlreiche Dates mit wechselnden Partnern zu verabreden, suchen die meisten Singles online immer noch nach Liebe. 
  • Neue Technologien können die Richtung vorgeben, in die sich  Onlinedating in Zukunft verändern wird. 
  • Digitale Flirts und echte Dates können immer nahtloser in einander übergehen, wenn sich tragbare Technologien (sog. Wearables) durchsetzen und Funk-Chips im Nahbereich (sog. Beacons) an mehr Standorten eingesetzt werden.  
  • Große Mengen von Daten, die von Onlinedating-Diensten gesammelt werden, können die Erfolgsraten der Partnersuche im Internet optimieren. Unter dem Stichwort Big Data rufen sie aber auch Datenschützer auf den Plan. 
  • Gratis Flirt-Apps bringen viele Singles dazu, Onlinedating zum ersten mal auszuprobieren. Anspruchsvollere Angebote, die qualitativ hochwertigen Service bieten, sind davon nicht akut bedroht. 
  • Die Bedürfnisse weiblicher Singles werden  immer wichtiger für die Onlinedating-Trends von morgen. Von Casual Dating-Websites für erotische Abenteuer bis hin zu ernsthaften Partnervermittlungen stehen überall die Wünsche der Frau im Mittelpunkt. Flirt-Apps dagegen tun sich oft schwer, weibliche Mitglieder zu halten. 

  • Algorithmen, die bestimmen, welche Mitglieder eines Onlinedating-Dienstes einander kennen lernen, sind der wichtigste Erfolgsfaktor. Mit der Onlinedating-Experten Matching-Skala können Singles selbst heraus finden, welche Methode zu Ihnen passt. 


Wir haben für Sie auch eine verkürzt Version des ausführlichen Berichts mit den wichtigsten CEO-Zitaten erstellt: 

#1 Sex, ja – aber auch Liebe!


Klar nutzen viele Singles Onlinedating-Seiten und Flirt-Apps, um sich durch möglichst viele Betten zu schlafen. Allerdings sind Tinder und Co zu Unrecht als reine Abschlepp-Werkzeuge verschrieen. Eins hat sich nämlich auch beim mobilen Dating nicht verändert: langfristig sucht der Großteil aller Singles eine liebevolle Beziehung. 
 
Viele genießen das Singleleben intensiver und länger, als das früher üblich war. Eine Fülle von Online-Diensten erleichtert dabei die Suche nach Sex-Dates ohne Verpflichtung. Allerdings ist dieser Lebensabschnitt für die Meisten zeitlich begrenzt. Was danach folgt? Eine feste Beziehung – darin sind sich alle Dating-CEOs einig. 
“Viele leben 10 oder 15 Jahre als Singles, bevor sie sich trauen. Das bedeutet nicht, dass sie kein Sexleben haben, sondern dass sie mehr Beziehungen haben und mehr sexuelle Kontakte suchen.” - Heinz Laumann, C-date
„Aus Sicht von LOVOO können wir sagen, dass die überwiegende Mehrheit unserer User eine dauerhafte Beziehung anstrebt, bei der Treue die höchste Priorität einnimmt.“ - Tobias Börner, LOVOO

Auch bei Tinder lässt sich diese Entwicklung nachverfolgen. 72%, also der Großteil der Befragten in einer kürzlich veröffentlichten Studie, suchen mit der App Sex. Allerdings wollen auch 33% die Liebe finden. Das muss sich nicht ausschliessen.
 
 

#2 Matching-Algorithmen bestimmen beim Onlinedating den Erfolg



Bei allen Onlinedating-Angeboten sorgen das sogenannte Matching und die Matching-Algorithmen dafür, dass bestimmte Mitglieder aus der Datenbank mit anderen „verkuppelt“ werden. 

Mit der Qualität des Matchings steht und fällt der Erfolg der Online-Partnersuche. Deswegen haben die Onlinedating-Experten eine Matching-Skala erstellt, die zeigt, welche Art des Matchings sich hinter den beliebtesten Diensten versteckt.
 



#3 + #4  Tragbare Technologie für virtuelle Dates in echt




 
Tragbare Technologie, kurz Wearables, kennen wir bisher hauptsächlich von Fitness-Trackern und der für 2015 angekündigten Apple Watch. Wenn die Geräte sich durchsetzen und breite Akzeptanz finden, könnten sie auch gezielt im Onlinedating eingesetzt werden. In Kombination mit sogenannten iBeacons könnten Sie die Grenzen zwischen virtuellen und realen Flirts weiter verwischen. Die Onlinedating-CEOs haben unterschiedliche Meinungen zu Wearables und iBeacons: 
„Ich kann mir vorstellen, dass Dating Apps in 3-5 Jahren mit tragbarer Technologie verwendet werden.“ -  Shayan Zadeh, Zoosk 
„[Wearables] können anzeigen, wer mir während des Tages über den Weg gelaufen ist. Apps werden immer häufiger den User mit Push-Nachrichten informieren, sobald dieser jemandem begegnet, mit dem er in Kontakt kommen möchte. Darüber hinaus werden Anwendungen mit verschiedenen Locations (z.B. Bars, Clubs oder Boutiquen) kommunizieren, um Usern Datingpoints anzubieten.“ - Tobias Börner, LOVOO
„Jetzt im Moment würde ich nicht sagen, dass Wearables Dating so bald verändern werden - bis jemand eine Killer-Funktion entwickelt oder ein Gerät auf den Markt bringt, das eine wirkliche Innovation darstellt.“ - Sigurd Vedal, Victoria Milan
„Wearables sind wichtig: ein gebügeltes Hemd und gepflegte Schuhe. Ein freundliches Lächeln und das Ganze in ein paar technisch gute Fotos gepackt.
 (Kurz-)Brief dazu, mit Anrede, Interpunktion und Grußformel. Schon wird's 'was mit dem Kennenlernen. ;-)“ - Thomas Schröder, InterFriendship



#5 Kostenlose Flirt-Apps bereichern den Onlinedating-Markt



Die beliebtesten Flirt-Apps sind schlicht, spielerisch und vor allem kostenlos. Die CEOs der kostenpflichtigen Angebote sehen sich durch den Erfolg von Tinder und anderen Gratis-Apps trotzdem nicht bedroht. Zwar haben sie unterschiedliche Meinung zu den Vor- und Nachteilen von kostenlosen Angeboten, doch der Markt bietet aktuell genügend Platz für alle. 
„Wenn überhaupt sehe ich Tinder als positiv für die Branche, weil dadurch viele Menschen zum ersten Mal zum Online Dating kommen.“ - Carsten Böltz, be2

„Tinder und andere kostenlose Apps müssen immer noch Geld verdienen, um das Business zu verändern. Momentan ist der Hype riesig, aber das Geld bleibt aus. Eine Firma kann nicht nur vom Geld der Investoren leben.“ - Sigurd Vedal, Victoria Milan
 „Wir sind seit 2004 komplett kostenlos nutzbar. Trotzdem gibt es viele Anbieter am Markt die weiterhin viel Geld für ihre Angebote verlangen und offensichtlich auch von ihren Nutzern akzeptiert werden. Ich glaube Vielfalt wird es immer geben.“ - Julius Dreyer, Poppen.de
„Sperrige Webseiten mit unübersichtlichen Suchformularen, Abos von bis zu 60 € im Monat und kundenunfreundlichen Geschäftsbedingungen gehören meiner Meinung nach der Vergangenheit an.“ - Jens Kammerer, Jaumo



#6 Frauen geben bei Dating Trends den Ton an

 


Frauen werden in allen Lebensbereichen unabhängiger und selbstbewusster. Entsprechend anspruchsvoll sind sie beim Onlinedating geworden. Das gilt sowohl für die Auswahl der richtigen Dienste, um einen Partner oder ein Date zu finden, als auch für das Verhalten, das sie von Männern beim Onlinedating erwarten. Zunehmend wehren sich Frauen auch gegen Belästigungen beim Online-Dating. Auf dem Instagram-Account Bye Felipe werden in den USA unverschämte Nachrichten von Männern, die verschmäht wurden, öffentlich gepostet. In der Schweiz könnte sich ein ähnliches Modell entwickeln.
 
 
    
 
 
 





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